Alter Hund – was gibt es zu beachten?

Bei einem alten Hund gibt es vieles zu beachten. Foto: ©BlazingDesigns / stock adobe

Alte Hunde haben veränderte Bedürfnisse. Ähnlich wie beim Menschen wirkt sich das Alter auf deren Gesundheit und Leistungsfähigkeit aus. Wie Sie Ihrem Hund den Lebensabend angenehm gestalten und wann Hunde alt sind, lesen Sie im Folgenden.

Wann ist ein Hund eigentlich alt?

Haben Hunde Dreiviertel ihres Lebens hinter sich gebracht, gelten sie als Senioren.

Wie lange Hunde leben hängt ab von:

  • ihrer Rasse
  • ihren Genen
  • der Qualität der Haltung

Kleine Hunde leben länger als größere. Bei Schäferhunden, Greyhounds oder dem Bullmastiff tritt das Seniorenalter demzufolge früher ein als bei einem Chihuahua oder einem Deutschen Boxer.

Beispiele:

  1. Der Hund gehört einer kleinen und leichten Hunderasse an und erreicht ein Gewicht von bis zu 15 Kilogramm. Das Seniorenalter erreicht dieser ab einem Alter von 7 Jahren. Alt ist er mit 13 Hundejahren (72 Menschenjahren).
  2. Beim Beispielhund der mittelgroßen Rasse handelt es sich um ein Tier, dessen Gewicht durchschnittlich zwischen 15 und 45 Kilogramm liegt. Dreiviertel seiner Lebensjahre und damit das Seniorenalter erreicht er mit 6 Lebensjahren. Alt ist er mit 10 Hundejahren (75 Menschenjahren).
  3. Beispielhund 3 gehört einer großen Rasse an. Sein Gewicht übersteigt 49 Kilogramm. Aufgrund dessen erreicht er das Seniorenalter ab einem Alter von 5 Jahren. Alt bezeichnen Veterinäre ihn mit 8 Hundejahren (76 Menschenjahren).

Doch auch ohne dieses Wissen können Halter erkennen, wann ihr Hund alt wird. Sie erkennen dies an:

  • Übergewicht aufgrund von Gelenkerkrankungen und dadurch bedingtem Bewegungsmangel
  • Trägheit
  • abnehmendem Gewicht
  • schlechterem Hören und/oder Sehen durch verminderte Hirnleistungen oder Erkrankungen der Sinnesorgane
  • Inkontinenz
  • Orientierungslosigkeit
  • Zahnstein
  • dem Ergrauen der Fellhaare, Fell wirkt struppig
  • erhöhter Anfälligkeit für Hormon- und Tumorerkrankungen
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Sind Seniorenhunde in Ihrem Besitz, rechnen Sie mit körperlichen Gebrechen und hohen Tierarztkosten. Um daraus entstehenden finanziellen Risiken vorzubeugen, empfiehlt es sich, durch einen Vergleich die beste Hundekrankenversicherung für ältere Hunde zu finden.

Wie verhält sich ein alter Hund?

Alte Hunde verändern ihr Verhalten. Viele der Senioren ziehen sich zurück. An Menschen und andere Hunde verlieren sie zunehmend das Interesse – die Sozialkompetenz sinkt. Verstärkt reagieren die ehemals friedlichen Haustiere aggressiv.

Das Schlafbedürfnis steigt, und oft sieht der Halter seine alten Hunde dösen. Den insgesamt weniger aktiven Senioren mangelt es an Ausdauer und Reaktionsvermögen.

Seniorenhunde benehmen sich oft stur und verlangen nach einem routinierten Ablauf. Bekommen sie diese nicht, reagieren sie unwirsch.

Mit alte Hunden Gassi gehen – was ändert sich?

Gehen Halter mit ihrem Seniorenhund spazieren, bemerken sie nach und nach Veränderungen. Die Lust auf lange Spaziergänge nimmt mit dem Alter ab, ebenso die Geschwindigkeit beim Laufen. Daher sollten Hundehalter sich den Bedürfnissen des Tieres anpassen und es nicht überlasten. Regelmäßige Tierarztbesuche sind notwendig, um Erkrankungen durch Überlastung frühzeitig zu erkennen.

Tipp: Passen Sie die Dauer des Gassigehens in Distanz, Dauer und Intensität dem Alter und der Fitness des Hundes an. Gewähren Sie ihm ausreichend Pausen. Sorgen Sie für Abwechslung durch veränderte Routen, auch abseits vorgegebener Pfade. Spielerische Einheiten wecken das Interesse des Hundes und machen ihm das Leben im Alter angenehm.

Umgang und Pflege alter Hunde

Alte Hunde brauchen zum Erhalt der geistigen und körperlichen Fitness mehr Aufmerksamkeit und Pflege als junge. Bei der Körperpflege empfiehlt es sich, dem Fell besondere Beachtung zu schenken, denn es verliert seinen Glanz und verfilzt schneller.

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Beachten Sie, bei der Fellpflege vorsichtig und mit professionellem Equipment vorzugehen, da die Haut alter Hunde dünn, trocken und verletzlich ist. Regelmäßiges Bürsten fördert die Durchblutung, stärkt den Kreislauf und das Herz.

Nehmen Sie sich Zeit, insbesondere bei der Fellpflege. Untersuchen Sie Ihren Seniorenhund dabei auf Warzen, Grützbeutel, Knoten und Geschwulste. Bei Auffälligkeiten suchen Sie den Tierarzt auf.

Altersgerechtes Zuhause

Wie die Menschen benötigen alte Hunde ein altersgerechtes Zuhause. Dazu gehören:

  • rutschhemmende Böden
  • in der Höhe verstellbare Wasser- und Futternäpfe
  • Rampen oder Treppen, damit der Hund an gewohnte Orte in der Wohnung gelangen kann
  • gelenkschonende Schlafplätze

Passendes Futter

Ab dem Zeitpunkt, an dem Halter Alterserscheinungen an ihren Hunden bemerken, ist es notwendig, diese mit speziellem Futter zu versorgen. Das Seniorenfutter unterstützt das Immunsystem, die Organe sowie die Gelenke. Zudem benötigen Seniorhunde ausreichend Flüssigkeit.

Geistige & körperliche Auslastung

Wichtig für alte Hunde ist die Förderung ihrer geistigen Fitness. Dies gelingt Hundebesitzern mit Schnüffelteppichen und anderem Intelligenzspielzeug.

Vor dem körperlichen Training zum Erhalt der Beweglichkeit verhindern Warm-ups Verletzungen. Cool-downs kommen dem Kreislauf zugute. Obedience fördert die Konzentration. Bei allen Beschäftigungen mit Hunden – ob Agility, Dog Dance oder Mobility – gilt, dass alte Hunde stets das Pensum bestimmen.

Krankheiten im Alter

Seniorenhunde sind anfällig für Erkrankungen. Das typisch schwache Immunsystem begünstigt den Eintritt von Parasiten, Bakterien und Viren in den Körper. Durch Zahnablagerungen entstehen Zahnwurzelentzündungen, die die Nahrungsaufnahme erschweren.

Der Muskeltonus des Hundedarms nimmt mit dem Alter ab. Die Folge ist eine verlangsamte Verdauung, die zu Verstopfungen und Störungen beim Absatz des Kots führt.

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Weitere häufige Erkrankungen bei alten Hunden sind:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Niereninsuffizienz
  • Schilddrüsenüberfunktionen
  • Diabetes
  • Tumore
  • Hauterkrankungen
  • Arthrosen und andere Gelenkerkrankungen

Fazit

Wie menschliche Senioren benötigen alte Hunde mehr Zuwendung und Pflege. Körperliche Beschwerden und Schwäche beeinflussen deren Handlungsfähigkeit. Der Halter eines Seniorhundes passt sich diesen Gegebenheiten an und fördert seinen Hund durch Zuwendung, mit altersgerechten Trainingseinheiten und speziellem Spielzeug zum Erhalt der geistigen Fitness. Seiner Gesundheit ist auf sein Alter abgestimmtes Seniorenfutter zuträglich.

 

 

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).