CBD-Öl für Hunde

Studien deuten auf die Wirksamkeit von CBD-Öl für Hunde hin. Foto: ©Mladen / stock adobe

CBD wird beim Menschen zur Behandlung verschiedener gesundheitlicher Probleme eingesetzt. Dazu gehören chronische Schmerzen, Angstzustände, Entzündungen und Schlafprobleme. Hunde können von ähnlichen Gesundheitsproblemen betroffen sein und können daher ebenfalls mit CBD-Öl behandelt werden.

Wie bei jedem Wellness-Trend für Haustiere kursieren aber auch zum Thema CBD-Öl für Hunde eine Menge Informationen im Internet – und es ist schwierig, herauszufinden, was davon stimmt und was falsch bzw. übertrieben ist. Wir möchten Ihnen in diesem Ratgeber alle bislang verifizierten Informationen und Forschungsergebnisse präsentieren.

Was ist CBD-Öl?

CBD oder Cannabidiol ist ein Öl, das aus der Cannabispflanze (Marihuana) oder der Hanfpflanze gewonnen wird. Das Öl kann inzwischen aber auch synthetisch im Labor hergestellt werden.

Generell muss man wissen: Cannabis ist eine Pflanze, die viele Wirkstoffe enthält. Die wichtigsten davon sind CBD und THC (Tetrahydrocannabinol). Der Unterschied zwischen CBD und THC besteht darin, dass THC eine psychoaktive Eigenschaft hat, die das Gefühl eines Rausches hervorrufen kann, während CBD dies nicht tut.

CBD liegt fast immer in Ölform vor, während THC in vielen Formen erhältlich ist. Dazu gehört auch die komplette, grüne Pflanze.

Wie wirkt CBD-Öl beim Hund?

CBD-Öl, Hanföl, Hanfextrakt, CBD-Tropfen – bestimmt kennen Sie noch andere Bezeichnungen. Zusammensetzung und Wirkung sind jedoch bei allen Präparaten ähnlich. Cannabidiol wirkt beim Hund, indem es sich an bestimmte Rezeptoren im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), im Darm, in den Muskeln, in den Knochen, in der Leber, in der Milz, im Herzen und in der Lunge anlagert, um bestimmte Körperfunktionen zu verbessern.

Die beschriebene Wirkung hilft bei vielen Krankheiten und ist auch ausgezeichnete Prävention gegen eben diese.

Siehe auch  Catahoula Bulldogge: Liebenswerter Exot unter den Bulldoggen

Bei welchen Beschwerden kann CBD-Öl helfen?

Die Forschung bzgl. CBD Öl für Hunde ist noch im Anfangsstadium, es gibt jedoch bereits einen riesigen Fundus an Forschungsergebnissen (etwa 23.000 veröffentlichte Arbeiten!), die sich mit der Wirkung von CBD auf Labortiere und Menschen befassen – mit ermutigenden Ergebnissen bei Schmerzen, insbesondere arthritischen Schmerzen, Juckreiz, Angst und Krebs, für die es auch einige Studien mit Hunden gibt. Schauen wir uns die Ergebnisse bei den einzelnen Beschwerden einmal etwas näher an:

Arthritis

Mehrere Studien haben die Wirksamkeit von CBD bei arthritischen Schmerzen untersucht – alle mit positiven Ergebnissen. Eine amerikanische Studie ergab, dass Hunde, denen einen Monat lang zweimal täglich 8,8 mg CBD pro kg Körpergewicht verabreicht wurde, eine deutliche Verbesserung der Schmerzlinderung und der Lebensqualität zeigten. Einige Hunde waren anfangs so schwach, dass ihre Besitzer das Einschläfern in Betracht zogen, doch schon nach wenigen Tagen mit CBD-Einnahme wurden sie viel beweglicher und konnten sogar Treppen steigen.

Hautprobleme / Juckreiz

Zwei neuere doppelblinde, placebokontrollierte Studien an Hunden berichten, dass CBD Hautprobleme und Juckreiz deutlich reduzieren kann. So konnte ein untersuchtes CBD-Produkt Juckreiz, Entzündungen und Hautläsionen nach achtwöchiger Behandlung um 51 Prozent verringern.

Krebs

Laut Forschung sollen Cannabinoide auch bei Hunden dazu beitragen, Krebszellen abzutöten und die Metastasierung verhindern. In einer Studie fanden Forscher heraus, dass CBD zusammen mit einem Standard-Chemotherapeutikum die Vermehrung von Krebszellen stärker reduziert als das Chemotherapeutikum allein. Tierärzte berichten, dass CBD Krebszellen schrumpfen lässt.

Ängste, Aggressionen etc.

Ängste, Reaktionen auf Lärm, aggressives Verhalten etc. sind wichtige Gründe für viele Hundebesitzer, CBD-Öl auszuprobieren. Einer Studie zufolge zeigten Hunde aus Tierheimen mit aggressiven Tendenzen weniger Aggressionen gegenüber Menschen, als sie nach 15 Tagen CBD-Gabe diesbezüglich getestet wurden.

Siehe auch  Läufigkeit der Hündin - Wenn die Hündin heiß wird

Auch bei heftigen Reaktionen auf Lärm, etwa ein Fluchtreflex bei Feuerwerken, konnte durch die Gabe von CBD eine signifikante Verbesserung erzielt werden. Die untersuchten Hunde wurden ruhiger und gelassener.

Krampfanfälle

Es gibt inzwischen viele Berichte über den Erfolg von CBD bei der Bekämpfung von Krampfanfällen bei Hunden. Die einzige kontrollierte Studie zeigt, dass Hunde, denen 12 Wochen lang CBD verabreicht wurde, rund ein Drittel weniger Anfälle erlitten als Hunde, die ein Placebo erhielten. Die Forscher arbeiten aktuell an einer größeren Studie mit höheren CBD-Dosen und über einen längeren Zeitraum.

Über diese Beispiele hinaus gibt es auch Hinweise anhand von Labortieren, dass CBD die Knochenheilung fördert, Infektionen bekämpft, entzündliche Darmerkrankungen behandelt, degenerative Myelopathie verlangsamt, Übelkeit unterdrückt und Schmerzen lindert. Dies muss jedoch speziell bei Hunden noch näher untersucht werden.

CBD-Öl richtig dosieren

Die Dosierung für Hunde kann je nach Tier (Alter, Größe, Gewicht, individuelle Reaktion, zu behandelnde Erkrankung) und Produkt (Konzentration, Reinheit, Formulierung) stark variieren. CBD-Produkte, die für Haustiere angeboten werden, haben allgemein niedrigere CBD-Konzentrationen als solche, die für den menschlichen Gebrauch bestimmt sind.

Es wird daher empfohlen, vor der Verabreichung eines CBD-Produkts an Ihren Hund einen Tierarzt zu konsultieren, um die richtige Menge für den Hund zu besprechen.

Kann ich CBD-Öl beim Hund überdosieren?

Eine klassische Überdosis von CBD bei Hunden ist nach aktuellem Stand der Forschung nicht möglich. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass selbst sehr hohe CBD-Dosierungen unter kontrollierten Bedingungen von Hunden gut vertragen werden.

Fazit

Obwohl in der Anwendung bei Hunden noch ziemlich neu, ist CBD eine sehr vielversprechende Substanz. Der Inhaltsstoff der Hanfpflanze kann körperliche und psychische Beschwerden bei Hunden lindern und Ängste sogar ganz verschwinden lassen.

Siehe auch  Namen für Französische Bulldoggen

Die Forschung steht jedoch noch am Anfang – das Anwendungsfeld könnte sich somit noch deutlich ausweiten. Für das Wohl unserer Hunde eine tolle Nachricht!

Avatar-Foto

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).