Jeder Hundehalter kennt sie, sie sind unbeliebt und gefürchtet: ZECKEN! Jedes Jahr aufs Neue sind Zecken ein beliebtes Thema unter Hundehaltern, die neusten Trends zur Zeckenabwehr beim Hund werden heiß diskutiert und jeder hat so seine Geheimwaffe gegen die lästigen Biester.
Aber was hat es mit der Angst vor Zecken beim Hund auf sich? Was genau machen Zecken? Welche Krankheiten können sie beim Hund übertragen und wie kann man Zecken effektiv abwehren?
Was machen Zecken?
Damit Zecken Eier legen und sich vermehren können, müssen sie Blut saugen. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven benötigen Blut, um sich zu kleinen „Nymphen“ zu entwickeln. Auch diese Nymphen benötigen Blut, um sich häuten zu können und so zu einer ausgewachsenen Zecke heranzuwachsen. Hat sich eine solche Zecke erst einmal in der Haut des Hundes festgebissen, gibt sie mit jeder Blutmahlzeit immer wieder Speichel über die Bisswunde an den Hund ab.
Der Zeckenbiss selbst verursacht in erster Linie keine Beschwerden beim Hund, selten verspüren die Tiere einen Juckreiz oder ein Fremdkörpergefühl. Da die Hunde den Zeckenbiss nicht immer wahrnehmen, werden wir als Hundehalter schließlich auch nicht, z.B. durch vermehrtes Kratzen des Hundes, darauf aufmerksam gemacht. Hier sind wir als Halter gefragt, um den Hund zu schützen, ehe es überhaupt zu einem Zeckenbiss kommt. Sollte sich dennoch einmal eine Zecke festgebissen haben, gilt es diese schnellstmöglich zu entfernen und die Stelle, an der sich die Zecke festgebissen hat, einige Zeit gut zu beobachten.
Welche Krankheiten können Zecken auf den Hund übertragen?
Zu denen am häufigsten übertragenen Krankheiten von Zecken auf Hunde gehören in Deutschland die Lyme-Borreliose, die Anaplasmose, die Babesiose und FSME.
Es ist ratsam, beim nächsten Tierarztbesuch einmal zu fragen, welche dieser Krankheiten wie wahrscheinlich in der Region, in der man mit seinem Hund lebt, übertragen wird. Hier gibt es innerhalb Deutschlands erhebliche Unterschiede und der Tierarzt ist hier der beste Ansprechpartner. Gleiches gilt, wenn man mit seinem Hund verreisen möchte. In anderen europäischen Ländern übertragen Zecken andere Erreger auf den Hund als vielleicht hierzulande.
Zecken beim Hund entfernen
Gut ist es immer, die Zecken abzusammeln, noch ehe diese sich in der Haut des Hundes festbeißen können. Dies klingt in der Theorie einfach, ist es in der Praxis aber nicht immer. Schließlich können wir unseren Hund nicht alle 5 min komplett absuchen und desto dichter und länger das Fell, desto schwieriger wird es die kleinen Spinnentiere schnell zu entdecken.
Hat sich eine Zecke also festgebissen, kann man zu Hilfsmitteln wie einer speziellen Zeckenzange oder einer Zeckenkarte greifen. Auch eine normale Pinzette kann hilfreich sein, wenn man gerade nichts anders zur Hand hat. Mit einer Karte, die man unter den Körper inkl. der Beine der Zecke schiebt und diese dann aushebt, geht das Entfernen kinderleicht. Bei einer Zange muss man aufpassen, die Zecke direkt an der Haut, samt der Beine, zu greifen, um diese dann rauszudrehen. Es ist wichtig, die Zecke komplett also auch den Kopf zu entfernen, da es sonst im schlimmsten Fall zu Entzündungen kommen kann.
Ein Hilfsmittel zur Zeckenentfernung ist ein absolutes musthave für jeden Hundehalter.
Zu welcher Jahreszeit muss man mit Zecken beim Hund rechnen?
In den warmen Monaten, also von März bis Oktober, in manchen Jahren auch bis November, muss man mit einem Zeckenbiss beim Hund rechnen. Neuste Erkenntnisse sagen sogar aus, dass Zecken auch in den Wintermonaten und an sehr heißen Sommertagen aktiv sein
können. Man geht davon aus, dass die Erreger, die manche Zecken in sich tragen für dieses Phänomen verantwortlich machen und die Zecken widerstandsfähiger machen.
Als Beispiel lässt sich hier der „gemeine Holzbock“ nennen. Ist diese Zeckenart mit dem Erreger der Anaplasmose infiziert, hält die Zecke eher auch winterliche Temperaturen aus, wohingegen nicht infizierte Zecken längst verendet wären.
Ähnliches konnte man bei Zecken beobachten, die mit dem Borreliose-Erreger infiziert sind. Diese Zecken halten hohen Temperaturen stand, nicht befallende Exemplare nicht.
Hieraus lässt sich schlussfolgern, dass man das ganze Jahr über mit Zecken beim Hund rechnen muss und desto extremer die Außentemperatur, desto wahrscheinlicher ist die Zecke von einem Krankheitserreger befallen, den diese an den Hund weitergeben kann.
Zecken vorbeugen
Um Zecken vorzubeugen, gibt es allerlei Hilfsmittel, von der Chemiekeule bis hin zu Hausmitteln findet hier jeder das für sich passende.
Wir haben die Mitglieder unseres Bullyclub gefragt und Allerlei Tipps bekommen, von denen wir alle profitieren können:
Kokosöl
Das allseits beliebte Kokosöl zählt zu den Hausmitteln bei Hunden gegen Zecken. Die in kaltgepresstem Kokosöl enthaltene Laurinsäure soll Zecken abschrecken. Das Kokosöl gegen Zecken bei Hunden wird vor dem Spaziergang auf das gesamte Fell des Hundes aufgetragen, die Wirkung soll bis zu 6 Stunden anhalten. Den Erfahrungsberichten der Mitglieder unseres Bullyclub nach zu urteilen, ist Kokosöl ein wirklich wirksames Mittel zur Zeckenabwehr bei Hunden und das ganz ohne Chemie.
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl einmal täglich ins Futter gegeben und bei Bedarf auch in das Fell des Hundes eingerieben, bewirkt eine gute Zeckenabwehr.
Leckerlies mit besonderen Inhaltsstoffen
Viele schwören auch auf die Gabe besonderer Leckerlies, die bestimmte natürliche Inhaltsstoffe zur Zeckenabwehr beim Hund enthalten.
EM-Keramikhalsband
Die beliebten EM-Keramikhalsbänder werden den Hunden in den zeckenreichen Sommermonaten gerne angelegt. Die Theorie sagt, dass effektive Mikroorganismen durch deren Stoffwechselaktivität ein so stärkendes Milieu erzeugen, dass der gesamte Hundekörper davon profitiert und sich so Zecken gar nicht erst festbeißen werden.
Tickless
Der Tickless Pet ist ein kleiner Anhänger für das Halsband und wehrt dank Ultraschallwellen Zecken ab, noch ehe sie sich festbeissen.
Bravecto, Simparica und ähnliche Mittel
Das die beim Tierarzt erhältlichen Mittel gegen Zecken und andere Ungeziefer wirksam sind ist kein Wunder, es stecken Unmengen an Chemie in diesen Mittelchen. Nicht wenige Hundehalter schwören auf diese Art der Zeckenabwehr, dennoch ist der Einsatz äußert umstritten und es häufen sich Fälle, bei denen die Hunde nach der Verabreichung zu Tode gekommen sind. Hier sollte also genau der Kosten-Nutzen-Faktor abgewogen werden.
Natürlich gibt es auch noch weitere Mittel zur Zeckenabwehr, wir haben hier die meist genannten und innovativsten Möglichkeiten für euch zusammengestellt. Welche letzten Endes am besten funktioniert, muss jeder Hundehalter ganz individuell für sich und vor allem für seinen Hund herausfinden.