Hund verweigert Futter – Ursachen und Abhilfe

Ein Hund verweigert Futter nicht ohne Grund. Foto: © CandyRetriever / stock adobe

Hunden wie Bulldoggen, auch „Bullys“ genannt, die über einen längeren Zeitraum wenig oder nicht fressen, droht ein starker Gewichtsverlust. Dieser kann sich zu einer krankhaften Abmagerung entwickeln, die das Leben des Haustiers bedroht.

Hundehalter sollten daher schnell die Frage klären: „Warum verweigert der Hund das Futter?“. Die Ursachen reichen von harmlosen Hormonschüben bis zu ernsten Krankheitsbildern.

Hund verweigert Futter: mögliche Ursachen

Eines vorweg: Verweigert ein Hund sein Futter, steckt nicht zwingend eine Krankheit dahinter. Daher brauchen sich Hundeliebhaber nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, falls ihr Haustier ein- oder zweimal den Fressnapf verschmäht.

Im Gegenteil – ein immerzu hungriger Hund kann unter einer Erkrankung oder einer Genmutation leiden. Letztere verhindert, dass das Sättigungsgefühl einsetzt. Sie betrifft zum Beispiel 23 Prozent der Labradore.

Verweigert ein Hund sein Futter über einen längeren Zeitraum, beginnt die Suche nach der Ursache.

Zahnprobleme

Kleine Hunderassen sind in Deutschland seit Jahren beliebt. Die Französische Bulldogge verteidigt seit 2019 den vierten Platz in der Tasso-Statistik „Die beliebtesten Hunderassen“. Allerdings neigen kleine Rassen verstärkt zu Parodontal-Erkrankungen.

Zahnprobleme und Zahnschmerzen gehören zu den häufigen Ursachen für eine Futterverweigerung. Bei einer Zahnfraktur oder einer Erkrankung des Kiefergelenks möchte der Hund zwar fressen. Der drohende Schmerzreiz beim Kauen hält ihn jedoch davon ab.

Durch entzündetes Zahnfleisch oder eine Verletzung am Gaumen fressen Hunde weniger. Dafür trinken sie mehr. Ein plötzlich höherer Flüssigkeitsbedarf beim Hund bei gleichzeitiger Fressunlust heißt für dessen Halter: dem Haustier ins Maul schauen.

Magen-Darm-Beschwerden

Ein Magen-Darm-Infekt schmerzt. Betroffene Hunde leiden zudem unter einem anhaltenden Völlegefühl und Verstopfung. Die Symptome schlagen ihnen auf den Magen. Sie dämpfen den Appetit.

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Ebenso verweigern Hunde das Fressen, wenn sie unter Übelkeit und Erbrechen leiden. Treten diese Anzeichen plötzlich auf, können sie auf eine Vergiftung hinweisen.

Auch eine gestörte Magenentleerung führt dazu, dass Hunde weniger fressen. Wenn Ihr Hund das Futter verweigert, aber Leckerlis frisst, steckt aber meist keine Krankheit dahinter.

Infektionen oder andere Erkrankungen

Neben Problemen im Magen-Darm-Trakt schmälern auch andere Erkrankungen den Appetit des Hundes. Zu ihnen gehören:

  • Verstopfung infolge einer Hyperkalzämie
  • Entzündungen der inneren Organe
  • immunvermittelte Anämie oder Thrombozytopenie
  • Erkrankungen im zentralen Nervensystem

Kurzfristig tritt die Fressunlust auf, sobald Hunde unter Reiseübelkeit leiden.

Stress

Schließen Halter bei der Fressunlust ihres Hundes körperliche Ursachen aus, kann dessen Psyche dahinterstecken. Insbesondere Stress kompensieren Haustiere, indem sie das Futter verweigern. Ein typischer Stressfaktor für einen Hund ist Trennungsangst.

Veränderungen im Alltag

Ungewohnte Situationen lösen in einem Hund ebenfalls Ängste und Stress aus. Beides führt zu mangelndem Appetit. Daher kommt es vor, dass ein Hund Futter verweigert, wenn:

  • er sich in einer neuen Umgebung wiederfindet
  • „seine“ Familie Zuwachs bekommt
  • eine Bezugsperson verstirbt

In solchen Situationen fressen Hunde deutlich weniger und ziehen sich vermehrt zurück.

Tipp: Fressunlust tritt ebenfalls auf, wenn sich der Hund verändert. Befindet er sich in der Pubertät, kämpft sein Körper mit hormonellen Schüben. Fressen rückt auf der körpereigenen Prioritätenliste nach hinten.

Ernährungsbedingte Ursachen

Sind physische und/oder psychische Ursachen für die Fressunlust des Haustiers ausgeschlossen, hilft ein Blick auf dessen Ernährung.

Futterunverträglichkeiten

Leckereien, die einem Menschen schmecken, können für einen Hund giftig sein – etwa Schokolade.

Doch auch das eigene Futter kann den Tieren auf den Magen schlagen. Dieser Fall tritt ein, wenn sie Bestandteile des Hundefutters nicht vertragen. Um Übelkeit, Magengrummeln oder Erbrechen zu vermeiden, verweigert der Hund die Nahrungsaufnahme.

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Veränderungen beim Futter

Hunde schätzen das Gewohnte, wohingegen Veränderungen bei ihnen Stress auslösen. Das passiert auch, wenn im Napf plötzlich eine neue Futtersorte liegt.

Um zu vermeiden, dass der Hund das Futter verweigert, sollten seine Halter ihn langsam an die Futterumstellung gewöhnen.

Überfütterung

Ebenso kann ein Hund sein Futter verschmähen, sobald er sich bereits dauerhaft satt fühlt. Das geschieht infolge einer Überfütterung.

Folgen der Futterverweigerung

Ein Hund verweigert Futter über einen längeren Zeitraum? Bleibt dieses Verhalten unbehandelt, drohen diese Folgen:

  • Gesundheitliche Folgen: Der Hund magert ab. Körperliche Schwäche, Stoffwechselstörungen und Organstörungen können folgen.
  • Psychische Auswirkungen: Insbesondere eine unfreiwillige Futterverweigerung belastet Hunde psychisch. Kann das Haustier aufgrund körperlicher Ursachen kein Futter aufnehmen, löst dieser Umstand Stress aus.
  • Verunsicherung des Halters: Bemerken Hundehalter, dass ihre Haustiere nicht fressen und infolgedessen körperlich abbauen, fühlen sie sich verunsichert und meist machtlos.

Was kann ich tun?

Wer Zeit mit einem Hund verbringt, fühlt sich weniger gestresst. Das belegt eine südkoreanische Studie aus dem Jahr 2024.

Allerdings kommen Stressgefühle schnell wieder, wenn der eigene Hund das Fressen verweigert. In einer solchen Situation helfen diese Maßnahmen:

  • Beobachtung und Dokumentation: Halter untersuchen das Fressverhalten ihres Hundes. Was und wann frisst das Tier? Mit einem „Futtertagebuch“ verschaffen sich die Hundebesitzer einen Überblick.
  • Tierärztliche Untersuchung: Verweigert ein Hund über mehrere Tage das Futter, stellen seine Halter ihn beim Tierarzt vor. Dieser kann herausfinden, ob eine körperliche Ursache vorliegt.
  • Anpassung an Ernährung: Um einer Futterverweigerung aufgrund einer Überfütterung vorzubeugen, passen Hundefreunde die Futtermenge an Größe, Lebenssituation und Alter ihres Hundes

Vermeidung von Stressfaktoren: Psychische Ursachen für die Fressunlust des Hundes vermeiden Hundehalter, indem sie Stressfaktoren von ihrem Haustier fernhalten. Ebenso sollten sie mit ihm das Alleinsein trainieren sowie ihn an neue Situationen und Umgebungen gewöhnen.

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Tipp: Hunde brauchen einen festen Futterplatz, an dem sie ihr Futter in Ruhe einnehmen können.

Fazit

Ein Hund verweigert Futter nicht ohne Grund. Körperliche oder psychische Ursachen können zu einer Fressunlust führen. Ebenso verschmähen Hunde ihr Futter, wenn ihre Besitzer ihnen zu viel davon geben. Gleiches geschieht, wenn das Haustier zu viele Leckerlis bekommt.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).