Längst ist die Französische Bulldogge Ihnen mit ihrem freundlichen und anhänglichen Wesen ans Herz gewachsen und ein fester Bestandteil Ihrer Familie. Das Tier begleitet Sie bei Ihren täglichen Spaziergängen und unterstützt Sie dadurch indirekt, dass Sie gesund und beweglich bleiben. Doch wie steht es mit der Gesundheit Ihres Molossers? Was sind die typischen Krankheiten bei der Französischen Bulldogge?
Krankheiten der Französischen Bulldogge
Atemwegserkrankungen Brachycephales Atemwegssyndrom)
Die Französische Bulldogge gehört zu den kurzköpfigen Hunden. Die Kurzköpfigkeit bezeichnen Tierärzte als brachyzephal. Dieser Begriff leitet sich von den Wörtern „brachis“, was für kurz steht, und dem Wort „cephalus“ für Kopf ab.
Die kleinste Doggenart erhielt ihr Aussehen gewollt, denn ihr runder Kopf, ihre runden und möglichst großen Augen sowie die flache Nase bewirken etwas im Menschen. Sie empfinden dieses als niedlich und kindlich. Ohne Rücksicht auf die Folgen für den Hund folgte die Zucht in Richtung Kindchenschema. Denn die Französische Bulldogge sollte gefallen.
Doch die Überzüchtung hat mit rassetypischen Krankheiten verheerende Folgen für den Hund. Dazu gehören deformierte Knochen, entzündete Augen und schwerwiegende Probleme beim Atmen.
Das Leiden der Französischen Bulldogge ist merklich hörbar
Das brachyzephale Atemwegssyndrom erkennen Hundehalter an einer pfeifenden und schnarchenden Atmung. Schuld daran ist der abnorm geformte Schädel der Bulldogge. Zu enge und verkürzte Nasengänge und ein zu langes und zu dickes Gaumensegel verursachen die Leiden. Hinzu kommt eine in Falten gelegte Rachenschleimhaut, die den Rachen einengt und die Atemwegsprobleme des Bullys unterstützt.
Zu den auffälligen Merkmalen des brachyzephalen Atemwegssyndroms bei der Französischen Bulldogge zählt der zu weiche Knorpel im Kehlkopfbereich und in der Luftröhre, der bei Anstrengung zusammenfällt.
Die Französische Bulldogge in Lebensgefahr
Der Hund hechelt ungewöhnlich häufig und fällt unter ungünstigen Bedingungen sogar in Ohnmacht. Wird die Bulldogge zynotisch, weil ihre Organe nicht ausreichend Sauerstoff erhalten, laufen Zunge und Schleimhäute blau an. Jetzt ist Eile geboten, eine Fahrt zum Tierarzt unumgänglich. Es besteht Lebensgefahr.
Bereits Welpen leiden unter dem brachyzephalen Atemwegssyndrom. Bei Französischen Bulldoggen entwickeln sich Entzündungen der Bronchien (Bronchitiden). Zudem erschwert die behinderte Atmung das Fressen. Die Auffälligkeiten beim Gaumensegel lassen Ihren Hund würgen, bis er erbricht.
Empfindlichkeit gegenüber Hitze
Besonders beobachten sollten Sie Ihre Französische Bulldogge bei Hitze. Denn durch die verkleinerten und wenig belüfteten Nasenmuscheln ist die Thermoregulation nicht gewährleistet. Das Tier braucht Stunden, bis es sich erholt.
Eine Tierschutzorganisation berichtet, dass im Vergleich mit kurznasigen Hunden und Katzen, die Wahrscheinlichkeit, dass die Französiche Bulldogge einen Hitzschlag erleidet, doppelt so hoch ist.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Deutschen Tierschutzbund und bei der Tierschutzliga. Anlaufstellen sind ebenfalls der Tierarzt und Kleintierkliniken – wie die der Universität in Leipzig.
Hauterkrankungen
Zu kämpfen haben Französische Bulldoggen zudem mit Hauterkrankungen. Diese äußern sich durch Schuppen, die aus übermäßiger Hauttrockenheit und Hautreizungen resultieren. Doch Sie können Ihrem Haustier helfen, indem Sie es mit hochwertigen Proteinen sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren über die Nahrung versorgen.
Kahle Stellen am Körper Ihrer Bulldogge sind nicht dem Alter geschuldet. Vielmehr könnte ein Ringwurm Auslöser dieses Problems sein. Zu erkennen ist die Krankheit an kreisförmigen verkrusteten und kahlen Stellen. Verbunden ist sie mit einem starken Juckreiz.
Vorsicht: Diese Glatzflechte überträgt sich vom Hund auf den Menschen. Die Lösung hängt vom Infektionsgrad ab. Oft helfen medizinische Waschmittel und Medikamente.
Hat Ihre Französische Bulldogge Flöhe? Dann ist es möglich, dass Sie sich mit der Flohallergie Dermatitis herumplagt. Ein einziger Flohstich genügt, und Ihr Hund hat mit Juckreiz, entzündlichen Hautreaktionen und Haarausfall zu kämpfen.
Ein Floh-Hundehalsband und ein Anti-Floh-Shampoo unterstützen die Behandlung. Auch Sauberkeit und das Verwenden von Anti-Floh-Sprays für die Aufenthalts- und Schlafplätze Ihrer Französischen Bulldogge können das Problem eindämmen.
Gelenk- und Wirbelsäulenprobleme
Die Wirbelsäule der Französischen Bulldogge weist Besonderheiten auf. Der Rücken des Hundes ist stark nach oben gekrümmt. Typisch ist der Keilwirbel im hinteren Säulenbereich der Wirbelsäule. Dies ist eine Folge der Überzüchtung und bewirkt, dass Ihr Bully vermehrt unter Schmerzen leidet – verstärkt im fortschreitenden Alter. Ihrem Hund drohen Schwierigkeiten, Harn und Kot abzusetzen.
Bandscheibenvorfall
Ein häufig auftretendes Krankheitsbild bei der Französischen Bulldogge ist der Bandscheinvorfall. Das Risiko nimmt mit dem Alter des Bullys zu. Die Bandscheiben beulen aus, werden brüchig und verrutschen. Zudem können sie Druck auf das Rückenmark auslösen. Die Behandlung besteht aus einer Operation oder Medikamenten.
Hüftgelenksdysplasie
Die Französische Bulldogge begleitet Sie bis zu 14 Jahre Ihres Lebens. Das Hundeleben ist jedoch von Erbkrankheiten beeinträchtigt. Eine der typischen Erkrankungen ist die Hüftgelenksdysplasie, bei der der Oberschenkelkopf bei der Bewegung wiederholt aus der Pfanne des Beckens springt. Für Ihren Hund bedeutet dies einen gestörten Bewegungsablauf und Probleme auf Aufstehen.
Ellbogengelenkdysplasie
Ellbogengelenkdysplasien (ED) verursachen Einschränkungen bei der Bewegung. Der Begriff kombiniert mehrere Erkrankungen der Ellbogen. Beobachten Sie Ihren Hund:
- Nagt er an einem Ellbogengelenk und hält es nah am Körper?
- Sind die Rücken- und Hinterbeinmuskeln verspannt?
- Ist das Gelenk warm oder gar geschwollen?
- Haben Sie das Gefühl, dass die Französische Bulldogge Schmerzen verspürt oder lahmt sie?
- Vermeidet Ihr Bully es, zu springen oder sich zu bewegen?
Können Sie diese Fragen mit Ja beantworten, ist die Diagnose Ellbogendysplasie (Ellbogengelenkdysplasie) wahrscheinlich. Klären Sie dieses mit Ihrem Tierarzt.
Patellaluxation – eine Erbkrankheit
Ihre Französische Bulldogge hüpft? Ein solcher Gang und vorübergehendes Humpeln sind typische Anzeichen für eine Patellaluxation. Diese Diagnose stellen Tierärzte, wenn sich die Kniescheibe – die Patella – aus ihrer bisherigen Position verlagert. Möchten Sie mehr zu diesem Problem erfahren? Lesen Sie diese im Jahr 2021 veröffentlichte Studie.
Augenkrankheiten
Zu den Bereichen, die bei einer Französischen Bulldogge anfällig für Krankheiten sind, gehören die Augen und die Bereiche darunter. Die Falten müssen trocken sein. Reinigen Sie diese regelmäßig, um Infektionen vorzubeugen.
Die Augen der Französischen Bulldogge sind für Krankheiten anfällig, da ihr eine vorstehende Nase fehlt, welche die Sehorgane schützen. Eine Folge der anatomischen Besonderheit ist das Hornhautgeschwür, das in die Hände eines Tierarztes gehört.
Bedingt durch Gendefekte oder durch Medikamente ist die Keratoconjunctivitis sicca (trockene Augen) typisch für die Französische Bulldogge. Durch die Trockenheit entzündet sich das umliegende Augengewebe. Das Tier blinzelt, leidet unter gelbem oder grünem Augenausfluss und hat Schmerzen. Weitere typische Augenkrankheiten sind:
- das Kirschauge, bei der das Augenlid aus der Augenhöhle herausragt,
- die Bindehautentzündung (Pinkeye),
- Netzhautdysplasien und Fehlstellungen eines oder beider Augenlider (Entropium),
- der als Glaukom bezeichnete Grüne Star
- sowie der Katarakt, der für den Grauen Star steht.
- Durch zusätzliche Wimpern entstehen Reizungen der Hornhaut. Der veterinärmedizinische Begriff dafür ist die Distichiasis.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Häufig zu beobachten ist bei der Französischen Bulldogge eine Pulmonalklappenstenose. Diese bezeichnet einen angeborenen Herzfehler, bei der die Herzklappe unvollständig öffnet und den Blutauswurf verhindert. Dadurch überlastet das Organ auf der rechten Seite. Eine Behandlung durch den Tierarzt verringert das Risiko eines frühen Todes oder einer Flüssigkeitsansammlung im Bauch.
Ebenso treten Herzschwächen (Herzinsuffizienz) bei den Französischen Bulldoggen häufiger auf als bei anderen Hunderassen.
Verdauungsprobleme
Leidet Ihr für Verdauungsprobleme anfälliger Bully oft an Durchfall, Blähungen, Magenkrämpfe und Erbrechen? Dies tritt auf bei:
- einer Nahrungsmittelunverträglichkeit,
- Stress oder einer falschen Ernährung,
- Parasitenbefall und bei Infektionen.
Mögliche Lösung: Eine Futterumstellung auf Entenproteine. Ebenso kann eine Ausscheidungsdiät die Behandlung des Tierarztes unterstützen.
Krankenversicherung für die Französische Bulldogge?
Trotz der zahlreichen Krankheiten bei der Französischen Bulldogge ist es für Hundehalter unvorstellbar, auf den anhänglichen Familienhund zu verzichten. Umso wichtiger ist die Vorsorge vor finanziellen Belastungen. Schließen Sie die beste Tierkrankenversicherung für Ihren Bully ab, sind Sie auf der sicheren Seite.
Fazit
Die Französische Bulldogge hat eine genetische Disposition (Veranlagung) für Krankheiten. Diese betrifft vorwiegend die Wirbelsäule und Gelenke, das Herz-Kreislauf-System, die Atmungsorgane, die Augen, die Haut und die Nase betreffen.
Damit Sie viele Jahre mit Ihrem Bully verbringen können, braucht er eine gute Pflege. Besuchen Sie mit ihm regelmäßig den Tierarzt. Es empfiehlt sich, die beste Tierkrankenversicherung für Ihren Bully abzuschließen.